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Marktleben Rund um den Carlsplatz

Die fabelhafte Welt der Kartoffeln

Stellen Sie sich vor, Sie landen bei „Wer wird Millionär“ und be­kommen die folgende Frage gestellt: „Was verbirgt sich hinter den Begrif­fen Bam­berger Krum­beere, La Bonotte, Gold­marie, La Ratte oder Rosa Tannen­zapfen?“ Die möglichen Ant­worten: a.) Opern­titel b.) Baum­arten c.) Schnapps oder d.) Kartoffel­sorten. Na – wüssten Sie es? Natür­lich lautet die Antwort d.! Wir ver­muten, dass Sie min­destens eine der oben ge­nannten Vertreter­innen bereits schon einmal ver­speist haben.

Aber wussten Sie, dass es einige Kartoffel­sorten bereits seit dem 19. Jahr­hundert gibt?
Eine der ältesten Kartoffel­sorten über­haupt stammt aus der Mitte des 19. Jahr­hunderts und trägt den wohl­klingenden Namen Rosa Tannen­zapfen. Rosa Tannen­zapfen gelten als Delika­tesse und könnten mit ihrem kräftig-würzigen Kartoffel­geschmack auch gerne mit Schale ge­gessen werden. Die kommt leicht Rose daher, was ihr (neben ihrer Form) wohl den Namen ein­brachte.

Eben­falls ein sehr altes Gewächs ist die Bam­berger Krum­beere, auch Bam­berger Hörn­chen genannt. Die Sorte stammt aus Franken und hat eine eher kleine, läng­liche Form, die an Finger erinnert. Mit ihrem festen, hellen Fleisch eignet sie sich beson­ders gut für Kartoffel­salat. Wussten Sie, dass nicht nur Tier­arten, son­dern auch Kar­toffeln vom Aus­sterben bedroht sind? Leider kein Witz. Dazu zählt eben auch die Bam­berger Krum­beere, deren Anbau auf­wendig und der Ertrag gering ist. Durch den Ein­satz einiger Bauern und Klein­gärtnern wurde die Sorte aller­dings er­halten und auch als regionale Marke ge­schützt.

Oft ver­wechselt wird sie mit der franzö­sischen La Ratte: La Ratte ist eben­falls eine sehr alte Kartoffel­sorte, die aus Frank­reich stammt. Nicht nur ihr Äußeres, sondern auch ihre Historie ähnelt der der Bam­berger Krum­beere. Die La Ratte war eben­falls fast vom Markt ver­drängt und gilt heute als eine der hoch­wertigsten Speise­kartoffeln. Sie eignet sich per­fekt als Bei­lage für Spargel oder aber als Pell­kartoffel.

Ebenfalls aus Frank­reich kommt die große Schwes­ter der La Ratte: Die La Bonotte. Die La Bonotte gilt als die Köni­gin der Kartof­feln. In Gourmet­küchen ist sie gern ge­sehener Gast – speziell, wenn sie als La Bonnotte de Noir­moutier daher kommt. Auf der franzö­sischen Atlantik­insel Noir­moutier wurde für sie nämlich ein ganz beson­ders auf­wendiges Anbau­verfahren ent­wickelt. Die Knollen werden hier nach 90 Tagen von Hand als Mini-Kartöffelchen geerntet. Ihren cremigen Geschmack ver­danken sie wohl auch der speziel­len Düng­ung mit Algen. Unter Gourmets ist sie unter anderem auch deshalb so beliebt, da sie äußerst rar und entsprech­end hoch­preisig ist.

Eine der eigen­willigsten Knollen ist wohl die Gold­marie: Die Kartoffel mit dem goldigen Namen macht nämlich gerne mal, was sie will und kommt in den unter­schied­lichsten Formen daher – mal rund, mal oval, mal herzförmig, mal wild aus­gewuchert. Die Gold­marie ist eine jüngere Art ihrer Spezies und über­zeugt mit gold­gelbem, fest­kochendem Inneren.

Sie merken – jede Knolle hat ihre Geschichte. Unsere Markt­händler freuen sich darauf, ihren mehr zu den spannen­den Gewäch­sen und ihren Unter­schieden zu erzählen.