Bienenhonig Naturbelassen und vielfältig

Wussten Sie, dass Honig nicht gleich Honig ist? Honige unterscheiden sich in Konsistenz, Farbe und Geschmack. Auch das Jahr spielt eine Rolle. Ein Frühtracht- oder Sommerhonig, vom selben Standort und Imker gekauft, kann nächstes Jahr ganz anders schmecken als aus diesjähriger Tracht.
Landschaft und Klima finden sich im Aroma des Honigs wieder, wenn man beim örtlichen Imker einkauft. Man schmeckt die Jahreszeit, wenn man bewusst zu einem Honig aus Früh-, Sommer- oder Spättracht greift.
Sortenvielfalt macht das Probieren von Honig immer wieder zu einem Erlebnis. Aber die Vielfalt der Sortenhonige macht nur einen Teil des Reizes aus. Die Kombination der unterschiedlichen Trachtpflanzen in einem Frühtracht- oder Sommerhonig ist reizvoll und birgt Überraschungen, während bei einem Sortenhonig der Geschmack vorhersagbar ist.
Bienenhonig ist eins der letzten völlig natürlichen Lebensmittel. Honig ist bekannt als Hausmittel bei Erkältung und Husten, doch auch bei anderen Leiden entfaltet Honig seine Heilkräfte, eben als flüssiges Gold.
Ob wohl er nur wenige Vitamine und Mineralstoffe erhält, ist Honig gesund, da in ihm bioaktive Stoffe und Antioxidantien stecken. Besonders den Inhibinen, einer Gruppe entzündungshemmender Wirkstoffe, wird eine wohltuende Wirkung zugeschrieben.
Je besser die Qualität, umso höher der Gehalt an Wirkstoffen.
Honig gehört immer noch zu den beliebtesten Lebensmitteln überhaupt. Dass er so beliebt ist, liegt zum einen am köstlichen Geschmack, zum anderen daran, dass Honig noch immer zu den wenigen naturbelassenen Lebensmitteln gehört, die völlig unverändert in den Handel gelangen. Weder wird Honig (wie etwa Milch) ultrahocherhitzt, noch muss er speziell abgefüllt oder versiegelt werden.
Doch Honig ist dennoch nicht gleich Honig – insbesondere, wenn man internationale Qualitätsstandards vergleicht. Daher zunächst die gute Nachricht: Aller Honig, der in der EU verkauft wird, muss völlig frei von Zusatzstoffen wie Aromen oder Sirupen sein – einschließlich Antibiotika, mit denen Bienen gelegentlich gegen Krankheiten behandelt werden. Erfüllt Honig diese strengen Kriterien nicht, und/oder ist er mit Geschmacksmängeln behaftet, muss er als „Backhonig“ deklariert werden, der dann ggf. lediglich in weiteren Lebensmitteln verarbeitet werden darf.
Doch auch bei uns in Europa gibt es je nach Region eine große Sortenvielfalt – außerdem Unterschiede zwischen industriell verarbeitetem Honig und jenem aus kleinen Imkereien. Für den Verbraucher ist es daher wichtig zu wissen, wie man die Qualität des Honigs und die Unterschiede zwischen den beiden Arten von Produkten erkennt.
Zunächst einmal besteht der Unterschied darin, dass kleine Imkereien frischen Honig vorwiegend saisonal anbieten. Produziert wird Honig nämlich zwischen März und Juni. Er könnte nun direkt nach der Filterung verzehrt werden, doch da sich noch kleinste Wachskrümel im Honig befinden, gelangt er in der Regel erst nach einer einmonatigen Ruhephase in die Gläser. Eine Zeit, in der sich die Partikel samt Schaum auf der Oberfläche absetzen. Solch Honig ist nach geltendem Lebensmittelrecht frisch und besitzt unverändert alle Eigenschaften. Große Betriebe verarbeiten hingegen auch gelagerten Honig, während die Bienen Winterruhe halten.
Bei älterem Honig verblassen die Qualitätsmerkmale mit der Zeit, insbesondere Duft, Farbe und Geschmack. Honig besteht aus einfachen Zuckern, doch diese verändern sich mit der Zeit. Zum Beispiel kristallisieren sie nach und nach aus. Das ist bei Honig ein normaler Prozess, zugleich gibt er aber auch einen Hinweis darauf, dass er schon länger lagert.
Als „sortenrein“ gilt Honig, wenn er mindestens zu 60% aus der angegebenen botanischen Quelle entstammt, was sich durch Pollenidentifizierung und –auszählung bestimmen lässt. Aber auch die Zuckerzusammensetzung und die regionale Herkunft werden überprüft. Sie können so feststellen, ob das erworbene Honigglas Importhonig enthält oder tatsächlich aus der Region stammt.
Warenzeichen und Gütesiegel bei Honig sollen den Verbrauchern eine Orientierung geben. Vor allem Gütesiegel stellen einen Hinweis auf bestimmte, garantierte Qualitäten dar. „Echter Deutscher Honig“ ist das eingetragene Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes e. V.. Es ist zugleich ein Gütesiegel, da der D.I.B. an die Verwendung des Warenzeichens die Einhaltung strenger Qualitätskriterien bindet.
Bio-Siegel sind Güte- und Prüfsiegel, die Erzeugnisse aus dem ökologischen Landbau kennzeichnen. Das Fair-Trade-Siegel fällt etwas aus dem Rahmen, da hier nicht in erster Linie die Qualität eines Produktes, sondern soziale Kriterien und Kriterien der Herstellung und des Handels mit dem Produkt garantiert werden.
Erfahren Sie mehr über Honigsorten, Güte- und Prüfsiegel und am wichtigsten: über den Geschmack. Fragen Sie unsere Händler auf dem Carlsplatz – sie freuen sich, Ihnen behilflich zu sein.