Urban Gardening Kräuter und Gemüse vom Balkon
Besonders in der Stadt haben nicht alle Menschen die Möglichkeit, Gemüse oder Kräuter im eigenen Garten anzupflanzen. Dabei ist es so einfach, auf dem Balkon oder der Dachterrasse frische Lebensmittel zu ernten. Nahezu alle Kräuter und Gemüsesorten gedeihen im Kübel ebenso gut wie im herkömmlichen Beet.
Urban Gardening, das Gärtnern in der Stadt, wird immer beliebter. Die wichtigste Frage beim Urban Gardening lautet zunächst: Welche Ausrichtung hat Ihr Balkon?
Die meisten Balkone sind nach Süden ausgerichtet – hier eignen sich besonders wärmeliebende Kräuter und Gemüsesorten wie Tomaten, Gurken oder Paprika. Sie lassen sich hervorragend im Kübel anbauen.
Doch auch ein Ost- oder Westbalkone sind kein Problem. Viele Kräuter- und Gemüsesorten nehmen auch mit einem halbschattigen Standort vorlieb. Spinat, Mangold und Kresse bevorzugen sogar Schatten.
Los geht!
Viele Gemüse-, Kräuter- oder Beerensorten benötigen nicht viel Platz und wachsen gut im Balkonkasten: Tomaten, Salat, Karotten und Erdbeeren – alles ist möglich. Fangen Sie mit wenigen Pflanzen an und steigern Sie sich von Jahr zu Jahr. Am einfachsten ist es, mit Kräutern zu beginnen. Kräuter sind pflegeleicht, sie lassen sich vielseitig in der Küche verwenden und verströmen einen entspannenden Geruch auf dem Balkon.
Basilikum und Petersilie kann man für Tomaten, Salate und viele mediterrane Speisen verwenden. Prinzipiell lassen sich alle Kräuter im Topf kultivieren. Sie sind sehr pflegeleicht. Basilikum ist schnellwüchsig und kann den ganzen Sommer über neu ausgesät werden. Ab Ende April darf es nach draußen. Das Kraut sollte sonnig und regengeschützt stehen, vermeiden Sie unbedingt Staunässe.
Petersilie darf auf den Balkon. Dort sollte sie am besten im Halbschatten stehen. Schnittlauch ist sehr unkompliziert und wuchsfreudig. Er wächst an sonnigen bis halbschattigen Plätzen. Schnittlauch braucht recht viel Wasser, darf jedoch nicht nass stehen.
Die erfrischenden Kräuter Pfefferminze und Zitronenmelisse sind der perfekte Begleiter für jede Balkonparty. Die frisch abgezupften Blättchen passen wunderbar in eine selbst gemachte Limonade oder einen Cocktail. Auch als essbare Deko für Nachspeisen lassen sie sich verwenden. Pfefferminze und Zitronenmelisse fühlen sich an einem sonnigen bis halbschattigen, geschützten Plätzchen am wohlsten.
Tipp: Kreieren Sie ein Blumenregal mit persönlicher Note. Einfach die Namen der Kräuter auf die Holzfront unter die Kästen schreiben oder Schiefertafeln anbringen und mit Kreide beschriften. In dieses Palettenholz-Regal mit Pflanzkästen aus verzinktem Metall passen Kräutertöpfchen mit einem Durchmesser von zwölf Zentimetern – damit kann man sich sogar das Einpflanzen sparen.
Lollo Rossa und Lollo Bionda sind ideale Sorten für den Anbau auf dem Balkon. Auch Rucola oder Feldsalat eignen sich gut. Hier gedeihen die Pflanzen sogar oft noch besser als im Garten. Welche Nacktschnecke verirrt sich schließlich in den 6. Stock? Ein Balkonkasten oder großer Kübel reicht bereits für eine ausreichende Menge Salat. Achten Sie darauf, Pflücksalat und nicht Kopfsalat zu verwenden, denn dann können Sie immer so viel pflücken, wie gerade gebraucht wird. Während beim Kopfsalat immer die gesamte Pflanze abgeschnitten werden muss, kann Pflücksalat wieder nachwachsen. Schneiden Sie deshalb immer nur die äußeren Blätter ab, damit die Pflanze von innen nachwachsen kann.
Salat können Sie selbst aussäen oder bereits pflanzfertig in Töpfchen kaufen. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz und gießen Sie regelmäßig, sodass die Erde immer feucht bleibt. Tomaten sind alles andere als standfest. Sie brauchen eine Stütze, damit die Ranken und Früchte nicht auf dem Boden aufliegen.
Tomaten sind fast schon ein Muss für jeden Balkongärtner, denn sie lieben einen vollsonnigen Platz, geschützt vor Regen und Wind. Tomatenpflanzen brauchen allerdings eine Stütze. Sie können die Pflanzen beispielsweise an Bambusstäbe anbinden oder einen Blumenobelisken zur Tomatenstütze umfunktionieren.
Ebenfalls ein gern gesehener Gast auf dem Balkon: Paprika. Besonders empfehlenswert für den kleinen Balkon: Snackpaprikas. Das sind besonders kleine, süße und kernarme Paprikasorten in rot, orange oder gelb. Sie haben ähnliche Ansprüche wie Tomaten. Die wärmeliebenden Pflanzen sollten vor Regen und Wind geschützt an einem vollsonnigen Platz stehen. Achtung, gießen Sie nur von unten. Damit die Pflanzen gut wachsen können, brauchen sie genügend Wurzelraum. Je größer das Gefäß, umso weniger müssen Sie die Pflanze wässern und desto höher fallen die Erträge aus.
Generell sollten Sie bei allen Pflanzgefäßen drauf achten, das überschüssiges Gießwasser gut abfließen kann. Die meisten Balkonpflanzen gehen nicht ein, weil sie vertrocknen, sondern weil sie „ertrinken“.
Auf den meisten Balkonen ist der Platz recht knapp bemessen. Doch es gibt eine Lösung: Vertikal gärtnern! Damit wächst Ihr Balkongarten einfach platzsparend in die Höhe. Hübsche Rankgitter aus Metall bieten ausreichend Gelegenheit, Kletterpflanzen und Gemüsesorten daran zu befestigen und ihnen so Halt zu geben. Pflanzen-Etageren eignen sich gut für aufrecht wachsende Kräuter wie Rosmarin oder Basilikum.
Rankhilfen sind unerlässlich für kletterndes Gemüse wie Gurken. Sie müssen aber stabil verankert sein, damit sie das Gewicht der späteren Früchte tragen können. Auch Tomaten benötigen bereits im Wachstum die Unterstützung durch ein Rankgitter, um später die Last der ausreifenden Früchte tragen zu können.
Hochbeete passen selbst auf kleinsten Raum, sind mobil und sorgen dafür, dass Salat und Co. besonders gut wachsen. Mit einem Vlies oder einer Thermohaube auf dem Beet werden Pflanzen und Gemüse auch bei niedrigeren Temperaturen vor Frost geschützt.
Die Blumen- und Pflanzenhändler vom Carlsplatz stehen Ihnen selbstverständlich mit hilfreichen Tipps zur Pflanzenpflege zur Verfügung.
Wir wünschen happy Gardening!