Kleine Schokoladen-Kunde Wissenswertes rund um Kakaobohne, Herstellung und Qualität
Besonders in der Weihnachtszeit wird man an jeder Ecke mit Süßigkeiten und Schokolade geradezu überhäuft. Bei dem derzeitigen Angebot verliert man schnell den Überblick. Dabei ist Deutschland eine Schokoladennation – in kaum einem anderen Land wird so viel Schokolade gegessen: Bei 9,85 Kilo, also fast 100 Tafeln, lag der durchschnittliche Konsum 2015, so der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie. Was die Qualität der Produkte angeht, haben die Deutschen allerdings keine Spitzenposition. Aber woran erkennt man eigentlich „gute“ Schokolade? Wir verraten es Ihnen.
Gute Schokolade erkennen Verbraucher daran, dass das Produkt einen matten, gleichmäßigen Glanz hat. Wirkt die Tafel dagegen wie auf Hochglanz poliert, sind offensichtlich die falschen Fette verwendet worden. Ein schlechtes Zeichen ist außerdem, wenn die Schokolade Luftblasen enthält oder die Bruchkanten sehr krümelig sind.
Hochwertige Schokolade wird aufwendiger produziert als solche, die zum Beispiel als Handelsmarke in Supermärkten angeboten wird. Die Schokoladenmasse wird bei verschiedenen Temperaturstufen bis zu 90 Grad ausgesetzt und 12 bis 72 Stunden gewalzt, Fachleute sagen ,conchiert‘.
Das Erwärmen und Conchieren sorgt dafür, dass die Bitterstoffe aus der Masse „fliehen“ und Aromen sich entfalten können. Handelsmarkenschokoladen werden in der Regel nicht gewalzt und nur wenig conchiert – und sind daher preiswerter in der Herstellung. So verwundert es nicht, dass günstige Schokolade schon ab 29 Cent pro 100 Gramm zu haben ist. Besonders hochwertige Ware kann hingegen sogar bis zu 20 Euro pro 100 Gramm kosten.
Die Kakaobohne enthält viele Substanzen, die für Körper, Geist und Seele sehr wertvoll sind. Kakao enthält Endorphin und PEA. Chemische Verbindungen, die das zentrale Nervensystem stimulieren und die natürlichen Opiate in unserem Körper anregen. Die Folge sind gute Laune, Gelassenheit und Euphorie.
Darüberhinaus weist Kakao Theobromin auf. Dieser Stoff findet sich auch in den Früchten des Kolabaums und des Matestrauchs. Er kann in hoher Dosis Rauschzustände auslösen. Wie Koffein hält er wach und macht munter.
Man mag es kaum glauben, aber die Kakaopreise explodieren derzeit. Schokolade wird immer teurer. Der Preis für Kakaobohnen hat an den weltweiten Terminbörsen seit Ende 2007 um 80 Prozent zugelegt. Die Tonne kostet inzwischen über 1.800 US-Dollar.
‚Neue‘, junge Schokoladen-Macher lehren den Etablierten das Fürchten. Sie erheben ihr Produkt zum Kult. Indem sie es radikal herabbrechen auf die Urstoffe der Natur. Auf die Substanzen, mit denen die Azteken-Könige einst den ‚Trank der Götter‘ anrührten. Wie die Schöpfer großer Weine jonglieren sie mit Lagen, Sorten und Ernten.
Im Mittelpunkt steht dabei die Kakaobohne. Mit ihr steht und fällt die Qualität einer Tafel Schokolade. In ihr sollen, so heißt es, über eintausend verschiedene Aromen schlummern. Die Edelste unter ihnen ist die Criollo. Sie kommt bei der Herstellung der dunklen Bitterschokolade zum Einsatz. Ihr Aroma erinnert an Karamell, Waldbeeren und Tabak.
Nicht kauen! Viel Liebe und Arbeit stecken in diesem Produkt, aber nur drei Zutaten: Kakaobohnen, Kakaobutter und Rohrzucker. „Die Kakaobutter braucht Zeit, um zu schmelzen, erst dann entfalten sich die Aromen. Also im Mund schmelzen lassen: Wäre doch schade, Sie hätten die Schokolade dann schon runtergeschluckt.